Tag 44
Habe heute gemeinsam mit meiner Frau an einem Webinar zum Thema ,,Covid 19 und die Zukunft in der Hotellerie“ teilgenommen. Kaum eine Branche ist vom Virus so betroffen wie der Tourismus. Wirtschaftlich sowieso, aber natürlich auch inhaltlich. Wie muss man sich auf die Zeit nach dem Lockdown einstellen? Wie kann man sich innerhalb des Hotels viren-gerecht organisieren? Welche Maßnahmen sind in puncto Einrichtung zu treffen und mit welchen Schutzmechanismen kann man das Virus von Gästen und Mitarbeiter fernhalten? Fragen über Fragen die es mit Hilfe des international anerkannten Südtiroler Virologen Dr. Bernd Gänsbacher zu beantworten galt.
Nachdem ja - wie in meinem Tagebuch schon mehrfach angemerkt - von Rom noch keine gesetzlichen genau definierten Bestimmungen nach Bozen gelangt sind, bleiben alle Vorschläge mit denen gute Hotels auch in Zukunft ihren Wohlfühl-Charakter beibehalten relativ oberflächlich. So auch bei dem heutigen Seminar. In kurzer Zeit wurden viele Probleme angesprochen, an denen es mit Sicherheit noch zu feilen gilt. War aber ok. Ein bisschen talken und den Ideen der anderen zuzuhören tat nämlich trotzdem richtig gut. Sich einfach wieder mit der vertrauten Materie beschäftigen zu dürfen, deren Grundlage in den letzten Wochen schon arg ins Wanken geraten ist Auch wenn - und das ist sicher die Quintessenz des zweistündigen Frage - und Antwort-Spieles- das Hotel von morgen mit dem Hotel von gestern nicht mehr so viel gemeinsam haben wird. Wenn man sich - zumindest temporär- mit den elementarsten Begleit-Umständen wie Mundschutz und Einweghandschuhen einigermaßen anfreunden kann, müssen die weiteren Neuerungen auch kein Nachteil sein.
Eine Niederlage als Chance? Warum nicht? Hotels mit geringerer Gästeanzahl und umso weitläufigeren Räumlichkeiten sollten von den Einschränkungen profitieren. Und mit ihnen natürlich die Gäste. Corona als Steigbügelhalter für den Ritt auf dem Luxus-Pferd? Wer weiß? Alles nur eine Frage der Einstellung und dann natürlich der Umsetzung durch die jeweiligen Gastgeber. Die Details dazu sind im Moment noch schwammig. Daraus in nächster Zeit konkreteres werden zu lassen wird jetzt zur großen Herausforderung. Die Zeichen der Zeit zu erkennen war immer schon die Tugend der Starken. Und zu dieser Gruppe möchten wohl alle Teilnehmer an der heutigen Veranstaltung gehören.