Trara, Trara, die Post die ist nicht da!
Mögen Sie Western? Ich ja. Habe eine Unmenge davon gesehen. ,,High noon - 12 Uhr mittags", ,,Der gebrochene Pfeil", ,,Rio Grande", ,,Die glorreichen Sieben", ,,40 Wagen westwärts" und so weiter und so fort… Nicht schlecht auch die neueren Werke von Clint Eastwood und natürlich die blutigen Epen von Quentin Tarantino. Wunderbar dessen jüngstes Meisterwerk ,,The Hateful Eight".
Klassische Western, mit allem Drum und Dran: Schießwütige Cowboys, aufgedrehte, heulende (warum schreien die eigentlich immer so?) Indianer, staubige Straßen, abgefuckte Saloons und - ganz wichtig - Postkutschen und Poststationen.
Womit wir - ich gebe zu etwas weit hergeholt die Einleitung - endlich beim Thema wären.
Stichwort Post also…
Darauf gekommen bin ich gestern beim Gespräch mit Hotelgästen, die mich scherzhaft darauf hingewiesen haben, dass sie die Post vom Hotel oft sehr verspätet erhalten. Geburtstagswünsche ein Monat nach dem Jubeltag, Weihnachtsgrüße im März etc. etc…. Der jüngste Poststempel, so die Urlauber weiter, sei, aus welchen Gründen auch immer, im österreichischen Hall auf das Kuvert gedruckt worden.
Zähneknirschend und mir keiner Schuld bewusst, weil der Versand das Hotel immer pünktlich verlassen hatte, nahm ich die Information zur Kenntnis und dachte über das Problem nach. Natürlich wusste ich, dass die Mühlen der italienischen Post langsam mahlen, aber so schleppend.
Ärgerlich!
Meine rege Phantasie - und jetzt schließt sich der Kreis der Ausführungen - ließ mich daraufhin andere Schlüsse ziehen. Ich stellte mir vor die Hotel-Post sei - wie einstmals im wilden Westen - per Kutsche nach Nordtirol gebracht worden, wo Kutscher und Begleit-Schutz in einer Station in Hall aufgrund der unwirtlichen Wetterbedingungen überwintern mussten. Nachdem die Hütte im Frühjahr wieder aufgetaut war brachte der einzige Überlebende eines brutalen Massakers in der Station (zu eng wohnen war noch nie gut!!!) die Briefkuverts weiter ins schöne Frankenland (dort wohnen die Hotel-Gäste), wo zuerst sein Gaul und dann er blutüberströmt zusammenbrachen.
Nicht ohne allerdings vorher - verspätet aber doch - die Post ausgeliefert zu haben.
Eine Helden-Geschichte ohnegleichen. In meiner Phantasie: Sogar da mit Überlänge, aber was will man schon machen?
Das ist halt so bei Italo-Western!