Sonnig mit Aussicht auf Weltuntergang!
Mann bin ich froh, dass es Wetter-Apps gibt! Das muss doch mal einer ganz klar sagen: Ohne diese Informationen - auf jedem Smart-Phone ersichtlich - wäre das Leben unglaublich langweilig, weniger lebenswert, total blöd einfach… irgendwie sch…!
Wo würden wir sonst die schönen Momente hernehmen, die uns eine Super-App mit der Aussicht auf sechs Wochen Dauerregen bei Temperaturen zwischen 7 und 9 Grad - im Hochsommer wohlgemerkt - beschert? Vielleicht gibt’s als Sahnehäubchen obendrauf ja ein paar feine Graupelschauer.
Da kommt richtig Freude auf!
Die Familie fällt in tiefe Depression angesichts der Tatsache, dass diese Prognose in die Zeit des gebuchten Urlaubs fällt, Oma kommt mit dem Stricken der Wollschals nicht mehr nach und im Reisebüro zeigt man sich uneinsichtig gegenüber sämtlichen Storno-Ambitionen.
Schluchz…
Und dann die Sensation: Ankunft am Urlaubsziel, keine Wolke am Himmel und die Einheimischen vor Ort sind nicht in arktische Pelze gehüllt sondern zeigen viel gebräunte Haut. Wie ist das bloß möglich? Kann man sich heutzutage denn auf gar nichts mehr verlassen? Nicht mal mehr auf das schlechte Wetter? Ja, wo kommen wir denn da hin, wenn…ach ich hab die Schnauze voll!
Und sagen Sie mal ehrlich: Wussten Sie, dass „die vom Internet“ auch nicht immer die Wahrheit sagen?
Weiters: Muss man eigentlich Abitur haben, um beim meteorologischen Dienst von wetter.de und wetter.com arbeiten zu können, oder reicht schon ein zweiwöchiges Seminar zum Thema ,,Wolken zeichnen, leicht gemacht“? Das würde mich jetzt aber echt mal interessieren!
Fragen über Fragen mit existenzialistischem Hintergrund!
Übrigens: Ich habe meine App gerade mal wieder reingelegt und sitze bei 26 Grad in der Sonne, aber pst… sagen Sie es bitte nicht denen von der App, sonst kommen die vielleicht noch vorbei und eigentlich möchte ich die nicht kennenlernen!