Das Runde muß ins Eckige? Viel zu einfach…
Am Tag, als Jürgen Klopp seinen Abschied einreichte verschwand das Gelb aus der Fahne des BVB und nur das Schwarz blieb übrig und am Dortmunder Fußballhorizont wurde es zappenduster.
Am Tag als Pep Guardiola den Seinen zusehen mußte, wie sie slapstickartig über den Fußballrasen Portos stolperten schmeckte hundertausenden von bayrischen Fußballfans der klassische Leberkäse nicht mehr und sogar das geliebte Weißbier hatte einen fahlen Beigeschmack.
An diesem Tag wurde mir als Hotelier und Herbergsvater tausender deutscher Gäste aus den unterschiedlichsten Teilen der Republik wieder einmal vor Augen geführt, wie sensibel man gerade mit dem Thema Fußball als mehr oder weniger (eher weniger!) neutraler Gastgeber und eben auch Fan umgehen muß.
Was dem einen sein Klopp ist dem anderen sein Guardiola und wenn man wie der Verfasser dieses Artikels als Moderator des Champions-Leagues-Finales Dortmund:Bayern 2013 an der Bar des Hotels Gartner fungierte, weiß man genau wie ernst die wichtigste Nebensache der Welt von vielen genommen wird und wie sehr das Leid des einen zur Freude des anderen beitragen kann.
So auch vergangenen Mittwoch: Was, Klopp schmeißt in Dortmund hin? Ist doch mir (Weiß-)-Wurscht. Hauptsache meine Bayern… Münchens Trainer kommt mir nur noch spanisch vor… Und das nicht erst seit Portugal!
Da heißt es dann vermitteln, beruhigen und ausbalancieren.
Schlussendlich lieben wir doch alle den Fußball und es geht nicht um einzelne Personen sondern um das Ganze. Außerdem: Der Ball ist rund, ein Spiel dauert 90 Minuten, 11 Freunde müsst ihr sein und so weiter und so fort…
Alles Käse! Fußball muss polarisieren und das ist gut so, nur nicht immer leicht für den, der dazwischen stehen muß.
Trotzdem: Ich freue mich schon wieder auf die nächste Diskussion, vielleicht wohnt Herr Klopp dann schon in München-Grünewald und schüttelt beim Giganten-Treffen mit dem BVB in der Allianz-Arena dem neuen Dortmund-Trainer Tuchel die Hand.
Das Leben ist hart, keine Zeit für Romantik!