Tag 37
Habe die letzten Tage damit verbracht aus der verdammten Corona-Zeit wenigstens einen pädagogischen Nutzen zu ziehen. Habe mein Kind in Filmwissenschaften unterrichtet. Fallbeispiel: James Bond. Das heißt wir haben uns einen Klassiker nach dem anderen reingezogen, vom fernen Jahr 1962 (James Bond jagt Dr. No) bis zur Neuzeit mit ,,Spectre“ aus dem Jahr 2015. Gerade in der heutigen Zeit sind Helden mehr denn je gefragt und das Schlechte (wenn es auch aktuell leider nicht so greifbar ist…) muss unbedingt bekämpft werden. Wichtig sind Figuren, an denen man sich aufrichten kann. Anschauungsunterricht von Zeiten, als die Welt noch einigermaßen in Ordnung war und der Feind immer definiert. Einfaches Prinzip, klare Werte!
Als Vater sehe ich mich da in unmittelbarer erzieherischer Verantwortung. Ein Quantum Trost sozusagen. Das einzig pädagogische Problem bei der James-Bond-Serie ergibt sich-das schicke ich jetzt schnell voraus bevor ich von einem weiblichen Shitstorm bombardiert werde- durch das Rollenbild der Frau, das zugegebenermaßen nicht immer ganz fortschrittlich ausgelegt wird, aber wir wollen jetzt auch nicht zu viel in einen Actionfilm hineininterpretieren. Bei aller Liebe, wir haben jetzt wirklich andere Probleme. Eine Bemerkung am Rande sei mir aber erlaubt: Ursula Andress und Halle Berry im Bikini waren jetzt auch nicht gerade sooo hässlich. Da durfte man schon mal genauer hinschauen. Ein bisschen Oberflächlichkeit sei mir in so harten Zeiten gestattet.
Dafür ist der männliche Held durchsetzungsfähig, immer Einsatz bereit, entschlussfreudig kämpft für das Gute (wenn auch manchmal mit unlauteren Mitteln…), reisefreudig, charmant, sehr gebildet und verdient dabei auch noch gut. Außerdem ansprechend gekleidet und mit erlenem Geschmack. Ein Hero wie er im (Dreh)-Buche steht. Mein Kind war jedenfalls begeistert von James Bond! Das gibt mir Hoffnung für die Zukunft! Vielleicht krieg ich bei meinen erzieherischen Maßnahmen ja mal einen Helden als Schwiegersohn! Darauf einen Martini…