Tag 1
Vater, Mutter, Kind zuhause. Was sich anhört wie ein Familienroman oder eine Disney-Produktion für Grundschüler ist jetzt knallharte Realität. Meine Gattin und meine kleine Tochter Lilly leisten mir jetzt bis zum 3. April Tag und Nacht Gesellschaft. Unser Ministerpräsident Antonio Conte hat Anfang der Woche Ernst gemacht. Legt den Italienern nahe bis zum genannten Datum daheim zu bleiben und das Haus nur aus Gründen zu verlassen, die absolut notwendig sind. Arbeiten gehen (für diejenige, deren Arbeitgeber noch nicht die Schotten dicht gemacht hat), notwendiger Besuch beim Arzt, Einkauf von Lebensmitteln. Basta mit Vergnügen! Dolce fare niente auf Rezept! Gut so! Nur so können wir die Viren ausknocken. Bin dabei. Schlafe lange, radle am Hometrainer, esse zu Mittag, halte ein Mittagsschläfchen, lese ein bisschen (Gott sei Dank habe ich gestern noch in weiser Voraussicht Lektüre eingekauft), schaue fern, schaue in den Kühlschrank, schaue aus dem Fenster, schaue auf meine Frau und meine Tochter und entdecke in ihren Gesichtern noch keine Abneigung mir gegenüber, bin beruhigt und gehe wieder schlafen.